VSV macht Produkthaftung wegen Verhütungsspirale Eurogine geltend

Sammelaktion für geschädigte Frauen – bislang 300 Opfer

Wien (OTS) – Die Firma Eurogine mit Sitz bei Barcelona stellt Verhütungsspiralen für Frauen her und liefert in 50 verschiedene Länder; so auch nach Österreich.

Bei einer Reihe von Produkten führt ein Materialfehler dazu, dass die Arme der Spiralen brechen können. Das kann bei der Kontrolle oder Entnahme passiere. Aber es gibt auch Spontanbrüche zum Beispiel während der Regelblutungen.

In Österreich und Deutschland gibt es Produktwarnungen, in Frankreich wurde der Vertrieb überhaupt verboten.

Wenn diese Arme der Spirale brechen kann das schlimme Folgen haben: Wenn diese gebrochenen Teile nicht natürlich abgehen, muss unter Vollnarkose eine Entfernung vorgenommen werden. Wenn die Spirale unbemerkt spontan abgeht, besteht die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft. Wenn Teile der Spirale in der Gebährmutter verbleiben, dann hindert das eine inzwischen gewünschte Schwangerschaft.

“Beim Verbraucherschutzverein (VSV) haben sich bislang über 300 Frauen gemeldet, die von diesen Problemen betroffen sind. Wir werden diese Frauen dabei unterstützen, Schadenersatz gegen Eurogine durchzusetzen,“ sagt Dr. Peter Kolba, Obmann des VSV.

Es werden Ansprüche aus dem Produkthaftungsgesetz geltend gemacht. Der Hersteller haftet danach verschuldensunabhängig für Fehler seiner Produkte.

“Wir haben heute die erste Klage gegen Eurogine eingebracht. Weitere Klagen mit Deckung durch Rechtsschutzversicherungen werden folgen. Danach planen wir für jene ohne Rechtsschutzversicherung eine Sammelklage mit Risikoübernahme durch einen Prozessfinanzierer,“ kündigt Kolba an.

Service:

1.: Teilnahme über www.verbraucherschutzverein.at/Eurogine

2.: Das Magazin „Bewusst Gesund“ berichtet am Samstag 27.2.2021, 17.00 auf ORF 2 über die Sammelaktion-Eurogine.